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Newsletter Dezember 2023

Liebe Leser:innen

Im Endspurt des bundespolitisch hektischen und weltinnenpolitisch aufwühlenden Jahres schicken wir Ihnen noch einen Newsletter zu. Dieser berichtet in gewohnter Weise über die Entwicklungen (im Oktober hat ein neues Forschungsprojekt begonnen!), Veröffentlichungen und weiteren Aktivitäten des Instituts in der zweiten Jahreshälfte.

Frohe Weihnachtstage sowie – noch davor, zwischen den Jahren oder im neuen Jahr – eine anregende Lektüre wünscht Ihnen

Bernhard Emunds



Aus dem Institut

NBI und PIK starten das Projekt "Umstrittener städtischer Boden"

Projekt USB
Am 01.10.2023 startete das von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Forschungsprojekt „Umstrittener städtischer Boden“. Es wird vom Potsdam-Institut für Klimaforschung (PIK) und vom NBI gemeinsam durchgeführt. 

Ausgangspunkt des Forschungsprojektes ist die Beobachtung, dass Grund und Boden hierzulande vor allem in den dynamisch wachsenden Großstädten stetig knapper und damit teurer wird. Gesellschaftlich hochrelevant ist diese Verknappung von städtischem Boden, weil sie soziale, aber auch ökologische Problemlagen verschärft. So erschwert der Bodenmangel in vielen Städten die Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum und weitet aufgrund der Preisauftriebe auch ökonomische Ungleichheiten weiter aus. Zugleich treten mit der Bodenfrage sozial-ökologische Zielkonflikte hervor. Da Freiflächen für den Neubau von Wohnraum innerhalb der großen Städte meist nicht verfügbar oder sehr teuer sind, wird im weiteren Umland großer Städte viel gebaut. Dadurch werden mehr Grünflächen für Wohngebiete und für die dafür nötige Infrastruktur (Verkehrswege, Einkaufsmöglichkeiten, Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge) versiegelt und das Verkehrsaufkommen zwischen Stadt und Umland (Pendelwege) nimmt zu.

Das Forschungsprojekt „Umstrittener städtischer Boden“ untersucht diesen Themenkomplex aus ökonomischer und wirtschaftsethischer Perspektive. Am NBI wird das Projekt von Julian Degan bearbeitet, am PIK von Frau Dr. Beatriz Gaitan.

Forschungssemester von Simon Reiners und Vertretung durch Lisa Neubauer

University of California

Simon Reiners ist seit September 2023 bis einschließlich Juni 2024 für einen Forschungsaufenthalt an der University of California, Santa Cruz (USA). Dabei hat er die Gelegenheit, im Rahmen eines Fulbright-Stipendiums durch akademischen Austausch seine Forschung zu Kritischer Theorie und neu-materialistischem Feminismus weiter voranzutreiben. In dieser Zeit vertritt ihn am Institut Lisa Neubauer als Wissenschaftliche Mitarbeiterin.

Lisa Neubauer ist Magistra Theologiae und studiert zur Zeit in dem Masterstudiengang „Sozialethik im Gesundheitswesen“, den der Fachbereich Katholische Theologie der Goethe-Universität und die Hochschule Sankt Georgen gemeinsam anbieten. Zuvor hat Frau Neubauer am NBI bereits als Hilfskraft gearbeitet. 

 


Aus den Medien

Buchcover ArbeitsgesellschaftDie Geschichte der Care-Arbeit
Podcast u.a. mit Bernhard Emunds im Deutschlandfunk Kultur
(22. November 2023)

Publikationen

Julian Degan und Bernhard Emunds (2023): "Privateigentum und umfassende Ressourcensysteme in der ökologischen Krise. Wirtschaftsethische Reflexionen am Beispiel des urbanen Immobilieneigentums", in: Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik 24/3 (2023) 309-336.

 
 

Bernhard Emunds (2023): "Wohnungsbau und Wohnungspolitik ‚auf Katholisch‘", in: Hermann-Josef Große Kracht; Christian Spieß (Hg.): "Wohlfahrtspolitik in Zeiten der Säkularisierung. Analysen und Reflexionen“ (Festschrift für Karl Gabriel zu seinem 80. Geburtstag), Frankfurt a. M. 2023.

 
 
 

Simon Reiners (2023): "Negative Dialectics and the Force of Matter. Theodor W. Adorno and Karen Barad: towards a New-Material Feminism for Thinking Contemporary Crises”, in: Christine A. Payne; Jeremiah Morelock (Hg.): „Feminism and the early Frankfurt School“ (Studies in Critical Social Sciences 271), Leiden 2023.

 

Veranstaltungen

10. bis 13. September – Kongress der Internationalen vereinigung für Moraltheologie und Sozialethik (IVMS)

Der Kongress der Internationalen Vereinigung für Moraltheologie und Sozialethik fand in diesem Jahr in Münster unter dem Titel „SORGE – CARE. Anthropologische Zugänge – Ethische Konzepte – Gesellschaftliche Praxen” statt. Unter den Vortragenden waren auch Bernhard Emunds, der mit dem Vortrag „Sozialethische Anforderungen an eine geschlechtergerechte Sorgepolitik“ sozialethische Perspektiven für gerechte gesellschaftliche Sorgestrukturen skizzierte, und Jonas Hagedorn, der eines der Tagesresümees übernommen hatte.

Oktober /Dezember Gastvorlesung von Bernhard Emunds in Linz

In jedem Wintersemester veranstaltet die Katholische Privatuniversität Linz die Maximilian-Aichern-Vorlesung. In diesem Semester hatte die Hochschule Bernhard Emunds zu dieser Gastvorlesung eingeladen. Sein Thema war: "Gerecht beteiligen, solidarisch beitragen und ökologische Vernetzungen respektieren. Politische Wirtschaftsethik in sozial-katholischer Tradition". Aus wirtschaftsethischer Perspektive beschäftigte er sich mit aktuellen Fragestellungen der Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpolitik. Dabei ging er u.a. auch der Frage nach, was (katholische) Christ:innen in wirtschaftsethische und wirtschaftspolitische Diskurse einbringen können. Die Themen der auf zwei Wochen verteilten 13 doppelstündigen Vorlesungen waren u.a. Sorge und Geschlechterverhältnis, Prekäre Erwerbsarbeit, Kapitalismuskritik der Päpste, Wohnungsnot, Private Equity und die Verteilungsfragen der ökonomischen Trransformation.

Im Rahmen der Maximilian-Aichern-Vorlesung fand am 05.12. auch eine öffentliche Abendveranstaltung mit einem Vortrag von Bernhard Emunds zum Problem der Vermögensverteilung statt. Dabei ging er auch den Ungleichheiten der Vermögens- und Einkommensverteilung in Österreich nach. Zudem arbeitete er heraus, warum Vermögenskonzentration ein Gerechtigkeitsproblem darstellt und wie politisch darauf reagiert werden sollte. An den Vortrag schloss sich eine interessierte und fruchtbare Diskussion mit den anwesenden Vertreter:innen kirchlicher und zivilgesellschaftlicher Organisationen an.


04. November – Vortrag von Simon Reiners in Santa Cruz 

Einen Vortrag zum Thema Kritik und Schreiben im Anthropozän hielt Simon Reiners am 04.11. unter mit dem Titel „Writing Critique through the Body. Minima Moralia and Donna J. Haraway in Conversation“ beim 30. Critical Theory Roundable an der University of California, Santa Cruz, die vom 03. bis 04.11. stattfand. Die Konferenz konzentriert sich besonders auf eine Förderung kreativer neuer kritischer Ansätze in den Sozial-, Geistes- und Kunstwissenschaften und um eine Diversifizierung der Perspektiven und Probleme der verschiedenen Strömungen innerhalb der kritischen Theorie und Sozialwissenschaften.


Ankündigungen
Call for Papers
Ringvorlesung im Wintersemester 2023/24

Am 31. Januar 2024 wird im Rahmen der Ringvorlesung des laufenden Wintersemesters in der Phil.-Theol. Hochschule Sankt Georgen "Zeit des Zorns. Ein multidisziplinärer Blick auf verdrängte Emotionen." Prof.in Birgit Sauer aus Wien einen Impulsvortrag zum Thema "Maskulinistische Identitätspolitik. Affektive Mobilisierung der autoritären Rechten." halten. Die anschließende Diskussion wird Julian Degan moderieren. Vorbereitet wurde der Abend von Simon Reiners, der Frau Prof.in Sauer für den Vortrag gewinnen konnte. 

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Oswald von Nell-Breuning Institut

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